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Bild:T. Haasche - Doornkaatgelände IIT. Haasche - Ins Nichts

Theo Haasche

Oldenburg

"Malerei"

Ausstellung: 21. Februar - 1.April in der Kreisvolkshochschule Norden

Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-20.15 Uhr, in den Ferien bis 15 Uhr

Vernissage: Sonntag, den 21. Februar  2010 um 11:30 Uhr


Begrüßung und Einführung: Walter Wolff, Kunstverein Norden 



Theo Haasche, geboren 1955 in Norden, studierte nach einer Schriftsetzerlehre in Norden Kunst und Germanistik in Oldenburg und arbeitet dort seit 1990 als freischaffender Künstler (zuerst Ateliergemeinschaft Weitz, danach MARTHA). Darüberhinaus ist er als Dozent für Malerei tätig, unter anderem bei der Internationalen Norder Sommerakademie. 

Neben abstrakten Bildern entstehen immer wieder auch konventionelle oder expressive Landschaften. Dabei interessieren Theo Haasche vor allem leerstehende Gebäude und heruntergekommene Industrieareale - eine Stadtlandschaft, in der auch sein Altelier der  Gruppe Weitz in Oldenburg ansässig war. In Norden hat er das Doornkaat-Gelände für sich neu entdeckt. Auch davon zeigt er in der Volkshochschule einige Ansichten.




Theo Haasche: Über meine Malerei 


Ich beginne meine Bilder in der Regel ungeplant. Hier wird Farbe aufgetragen, dort verwischt, an anderer Stelle herausgekratzt.  Auf der vormals weißen Leinwand entsteht eine Illusion von Raum. Helles tritt hervor, Dunkles zurück. Linien deuten Perspektive an, eine Waagerechte lässt sich als Horizont deuten. Große und kleine Elemente, Überlagerungen, sowie die Farbe tun ein Übriges, die Raumwirkung zu verstärken, aber auch zu verrätseln. 

Ob Innenräume oder Landschaften assoziiert werden, bleibt bis zum Schluss offen. Alles kann mit wenigen Pinselzügen wieder in Frage gestellt werden. Die lange Erfahrung in der gegenständlichen Landschaftsmalerei ermöglicht es mir, die auftauchenden Raumillusionen in den abstrakten Arbeiten schnell zu erkennen. Diese können dann verstärkt, verändert oder wieder verworfen werden. Vor allem der Perspektive kommt dabei eine tragende Rolle zu. 

Ohne auch nur einen einzigen Gegenstand zu malen kann man durch geschickte Anwendung der Perspektive Landschaften entstehen lassen, die gewaltiger aussehen als jede gegenständliche Landschaft. Das häufig maritime Bilder entstehen, liegt sicher daran, dass ich an der Küste aufgewachsen bin. Ein Gefühl für die Weite liegt allen Küstenbewohnern im Blut. 

Die Aquarelle sind insgesamt abstrakter als die Acrylbilder. Durch das Verlaufen der Farben bekommt der Zufall hier mehr Gewicht. Auch kann man beim Aquarell nicht endlos weiterarbeiten, da nur die dunklere Farbe auf der helleren deckt. Hat das Bild einen gewissen Grad an Dunkelheit erreicht, lässt sich kaum noch etwas ändern. In vielen Aquarellen kommt zusätzlich die Zeichenfeder zum Einsatz (Scriptol). Die mit der Feder gezogenen Linien bringen eine gewisse Ordnung in die ausufernden Farbverläufe. Häufig als geometrische Formen. 

Die Titel der Bilder entstehen in der Regel hinterher. Sie sind keine Erklärung für die Bilder, sondern reine Assoziationen. Es steht jedem frei, in den Bildern etwas anderes zu sehen. Es ist mir wichtig, dass keine Eindeutigkeit erzielt wird. 

Ganz im Sinne des Malers Giorgio de Chirico: Man sollte alle Erscheinungen der Welt wie ein Rätsel malen.